Stimmen zu Master Coaching, Organisationsberatung, Supervision (COS)

Dr. Stefanie Hansen-Heidelk
„Genau das, was mir fehlt als Führungskraft“

„Als ich mich für den berufsbegleitenden Masterstudiengang COS an der Universität Kassel entschied, dachte ich mir: Das ist genau das, was mir fehlt als Führungskraft. Drei Jahre später, nach dem Abschluss des Studiums und einem von mir geleiteten Change Prozess in einem öffentlich-rechtlichen Unternehmen, der sehr geräuschlos verlief, weiß ich: Das Studium an der UNIKIMS, der Managementschool der Universität Kassel, hat mich dazu in die Lage versetzt“, sagt Dr. Stefanie Hansen-Heidelk. Ihr erstes Studium widmete sie den Rechtswissenschaften, blieb nach dem 2. Staatsexamen in der Wissenschaft und promovierte zum Dr. jur. . Ihre wissenschaftliche Arbeit führte sie in die Rechtsabteilung der Paracelsus-Klinikgruppe, deren Rechtsabteilung sie leitete. Von dort wechselte sie als Leitung derRechtsabteilung zum Berliner Klinikkonzern Vivantes und über die Bremer Klinik-Gruppe Gesundheit Nord zu den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken, die deutschlandweit tätig sind. War Dr. Stefanie Hansen-Heidelk zunächst Leiterin von Rechtsabteilungen, kam bald die Zuständigkeit für Personal hinzu, bis sie schließlich ganz und gar im Personalmanagementihre Aufgabe fand. „Ich hatte das Thema Personal und Recht zu Beginn meiner Karriere sehr durch meine juristische Brille betrachtet und entschied mich deshalb zunächst für eine Mediationsausbildung, denn ich wollte – auch als Führungskraft - Konflikte besser verstehen und moderieren können. Berufsbegleitend qualifizierte ich mich zur systemischen Coachin, beschäftigte mich mit „New Work“ und wollte mich abermals berufsbegleitend weiterqualifizieren. Da stieß ich beim googlen auf den Maststudiengang COS an der Unikims“, berichtet Dr. Stefanie Hansen-Heidelk. 

Überzeugend und spannend

Aus zwei Gründen fand sie das Angebot überzeugend und „spannend“. Zum einen ist es ein universitärer Masterstudiengang, nicht das Angebot eines privaten Trägers. „Ich komme aus der wissenschaftlichen Karriere an einer Universität. Das ist für mich ein Qualitätssiegel.“ Zum anderen reizte es die Juristin, das Coaching aus der psychodynamischen Sicht zu betrachten und Aspekte von Psychologie und Soziologie zu verbinden. „COS passt genau für mich. Der Studiengang bringt mir, was mir fehlt als Führungskraft“, urteilt Dr. Stefanie Hansen-Heidelk. Sie nahm Kontakt zur Hochschule auf, reiste zu einem ersten Gespräch nach Kassel und sah ihre Erwartungen erfüllt: „Das ist genau, was ich will.“ 

Neue Aufgaben und Tätigkeiten für alle Beschäftigten

Dr. Stefanie Hansen-Heidelk begann ihr berufsbegleitendes Studium im Oktober 2019. Mit Beginn der Corona Pandemie hatte Dr. Stefanie Hansen-Heidelk bei den Berliner Stadtreinigern (BSR) als Head of HR angefangen. „Ich kam hin, und keiner war da“, erinnert sie sich. Nahezu alle ihrer Beschäftigten aus dem Personalbereich arbeiteten im Homeoffice. Doch sie lernte im Studium genau das, was sie für diese besondere Situation benötigte. Ihr oblag es, in einem umfassenden Change-Prozess die Personalarbeit des öffentlich-rechtlichen Unternehmens zu transformieren: „Viele der 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter solltenneue Aufgaben ausfüllen oder komplett neue Tätigkeiten übernehmen. Meine Führungskräfte und ich haben Zukunftsgespräche mit allen geführ. Wir sind mit ihnen durch Fragen in die Reflexion gegangen, so dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Frage nach den eigenen Kompetenzen gestellt haben, und an der richtigen Stelle gab es Feedback. Zum 15. November 2022 haben wir das auf die BSR angepasste Business Partner Modell umgesetzt, und die Transformation ist sehr geräuschlos gelungen. Das haben alle Beteiligten bestätigt. Das Studium hat mich dazu in die Lage versetzt. Denn ich habe auch gelernt, wie Dynamiken in Gruppen entstehen, und wie ich diese Dynamiken positiv steuern kann. Dasberufsbegleitende Masterstudium COS an der Universität Kassel ist wirklich geeignet für Menschen, die schon Organisationen kennen und dort Erfahrung haben. Es ist wichtig, Lebenserfahrung mit ins Studium zu bringen. Es ist ein Studium für Menschen von Mitte 30 bis Ende 50. Und es ist ein tolles Studium, weil wir sehr viel praktisch lernen, denn das Fachwissen selbst kann ich mir auch allein anlesen.“

Dr. Stefanie Hansen-Heidelk
Sebastian Gröbe
Mehr Perspektiven, mehr Kompetenz, mehr Aufträge


„Das berufsbegleitende Masterstudium in COS an der Universität Kassel hat mir sehr geholfen, um in meiner Beratertätigkeit die verschiedenen Prozesse sowohl aus der Perspektive der Organisation, als auch aus jener der Gruppendynamik zu betrachten. Ich habe Methodenkompetenz gewonnen, die ich in meiner Tätigkeit einsetzen kann, und das Studium hat mich animiert, unternehmerisch zu denken und zu handeln, Aufträge zu akquirieren und mit der Beraterwerk eG eine Genossenschaft von Berater:innen zu gründen, denn aus meiner Sicht ist die Soloselbständigkeit nicht zukunftsfähig“, sagt Sebastian Gröbe. Mit Anfang 40 schloss er 2020 das berufsbegleitende Masterstudium ab. In seiner ersten Ausbildung lernte er den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers, legte auf dem zweiten Bildungsweg die Abiturprüfung ab, studierte in Fulda Gesundheitsmanagement, engagierte sich in der stationären und ambulanten Palliativversorgung, leistete in der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung gemeinsam mit anderen Pionierarbeit und absolvierte in Kassel das Masterstudium in Politikwissenschaften. „Dann kam 2017 das Masterstudium in COS auf meinen Plan, das von der UNIKIMS als der Managementschool der Universität Kassel speziell für Menschen im Beruf und auf deren Bedürfnisse abgestimmt organisiert wird “, berichtet Sebastian Gröbe. Ein Jahr später, 2018, nahm er eine Anstellung als Berater beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben an. Für die bundesweit agierende nachgeordnete Behörde des Bundesfamilienministeriums berät Sebastian Gröbe in Hessen und Thüringen Krankenhäuser, stationäre Einrichtungen der Langzeitpflege, Pflegeschulen aber auch Einzelpersonen in allen Fragen der neuen generalistischen Pflegeausbildung, in der die Ausbildung in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege seit 2020 zusammengefasst ist. Parallel begleitet Sebastian Gröbe Institutionen als Supervisor und Organisationsberater.

Die Kraft der Gruppe freisetzen

„Im Wesentlichen leiste ich Supervision im Gruppensetting und das vor allem im Gesundheitswesen wie in Krankenhäusern, in der Langzeitpflege aber zunehmend auch in der Kultur“, beschreibt Sebastian Gröbe sein Einsatzspektrum, das er dank des berufsbegleitenden Masterstudiums in COS nun erweitern und noch besser bedienen kann. Denn im COS-Masterstudium hatte er ein „Aha“-Erlebnis. Im Institut für angewandte Gruppendynamik in Klagenfurt, an dem ein Modul des Studiums stattfindet, „habe ich viel über Gruppen und deren Dynamik gelernt. Eine Organisation und die Dynamik einer Gruppe an Leib und Seele zu erfahren, ist essentiell, um die Prozesse zu verstehen, die dort ablaufen, und andere Menschen erfolgreich in solchen Prozessen begleiten zu können“, sagt Sebastian Gröbe. Er habe im berufsbegleitenden Masterstudium in COS die „Wirkmächtigkeit“ von Prozessberatung erlebt und erfahren, was eine Gruppe bewirken könne, wenn sie lernt, in Kooperation zu agieren. Sebastian Gröbe weiß nun, „wie man den Rahmen setzt, um eine Gruppe zu ermuntern, ihre Kraft zu entfalten, denn Gruppen können sehr leistungsfähig werden und Performance entwickeln“. Allerdings sei der Grat zwischen Destruktivität und Desaster einerseits sowie Konstruktivität und erfolgreicher Kreativität andererseits häufig sehr schmal. Teams könnten besonders gut funktionieren, wenn die „Beziehungsebenen geklärt“ seien.

In Krankenhäusern gebe es zum Beispiel ständig Konflikte in der Patientenversorgung, weil Angehörige verschiedener Berufsgruppen mit jeweils anderen Aufgaben und Zielen sowie unter anderen Bedingungen zusammenarbeiteten. Die Ärztin ordne zum Beispiel eine therapeutische Intervention an, für die aber die Pflegekräfte wegen massiven Zeit- und Personalmangels in genau diesem Moment nicht verfügbar seien. Das führe zum Konflikt. Werde dieser nicht geklärt, komme es zu Krankmeldungen und Fluktuation. Dann erreiche ihn als Berater der Anruf: „Bei uns ist die Stimmung schlecht. Kommen Sie mal“, berichtet Sebastian Gröbe aus seinem Alltag. Häufig würden diese Konflikte auf der Beziehungsebene von den Personen im Team nicht erkannt und gelöst.

DGSV-zertifizierte Beraterausbildung

Mit dem Masterstudium in COS, blickt Sebastian Gröbe auf seine Erfahrung seit dem Masterabschluss zurück, sei seine Beratungskompetenz gestiegen, und die Tatsache, dass die Beraterausbildung an der Universität Kassel von der DGSV (Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V.) zertifiziert sei, führe für ihn als Berater „zu mehr Aufträgen und mehr Sicherheit“. Er empfehle das Studium allen Menschen, die Personalverantwortung tragen und die Organisation zum Erfolg führen wollen.

Sebastian Gröbe, Absolvent des Masters COS
Sebastian Gröbe
Absolvent des Master COS
Michael Stoll
COS schafft Basis für die Unternehmensgründung

Für Michael Stoll ist das Masterstudium in COS an der Universität Kassel das Fundament für seine weitere persönliche und berufliche Entwicklung, - für seinen Weg in die eigene Unternehmensgründung sowie die Ergänzung seiner vorhandenen Kompetenz in der Finanzwirtschaft um den wissenschaftlich-methodisch fundierten Blick auf den Menschen, die Gruppe und die Organisation. Als Coach und Gründungsmitglied der Genossenschaft Beraterwerk e.G. möchte er seine neu erworbene Kompetenz in den Netzwerken, in denen er sich bisher bewegt hat, und in den Unternehmen, in denen er tätig war, einbringen. „Auch in der Finanzwelt, in der die Prozesse hochgradig rational und faktenorientiert sind, wollen sich die Menschen, die dort arbeiten, wohl fühlen. Probleme einzelner, im Team oder in der Organisation werden dort häufig zwar diffus empfunden, aber unter dem Vorwand, es fehle an Zeit, Ressourcen und der nötigen Kompetenz, nicht geklärt. Teambildung und Teampflege wird oftmals vernachlässigt. Vor allem nach der Pandemie, wenn die Menschen mehr als zuvor im Home-Office arbeiten, leidet die Zusammenarbeit, die Produktivität sinkt und viele fachlich gut qualifizierte Kolleginnen und Kollegen gehen verloren. Auch Menschen, die auf den ersten Blick streng rational handeln und stark fach- und sachorientiert arbeiten, möchten sich in ihrem Arbeitsumfeld mit Vorgesetzten und Kolleg*innen wohl fühlen und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entwickeln“, sagt Michael Stoll.

Masterabschluss an einer Universität

Er lernte zunächst bei der DZ Bank in Düsseldorf den Beruf des Bankkaufmanns und studierte anschließend an der FH in Dortmund Internationale Wirtschaft. Beim Genossenschaftsverband, dem größten genossenschaftlichen Wirtschaftsprüfungsverband in Deutschland, war er mit den Schwerpunkten Risikomanagement und Wertpapierhandelsgesetz als externer Revisor und Berater tätig. Nach vielen erfolgreichen Jahren im Beruf, berichtet Michael Stoll, „suchte ich nach einer Ergänzung meines Portfolios“. Keinesfalls wollte er für ein weiteres Studium die Berufstätigkeit aufgeben, sondern berufsbegleitend studieren. Auf der Suche nach einer weiteren Qualifikation, die seinen Blick um eine ganz andere Perspektive erweitern sollte, stieß er auf das Masterstudium in COS, das von der UNIKIMS, der Managementschool der Universität Kassel, speziell als berufsbegleitendes Studium mit wenigen Präsenzphasen in Kombination mit einem jederzeit zugänglichen Online-Campus organisiert wird. „Ich habe das Modulhandbuch gelesen und mir die Dozentinnen und Dozenten angesehen. Online und durch eine Informationsveranstaltung in Kassel gewann ich einen sehr guten Einblick ins Studium, bevor ich mich dafür entschied. Besonders attraktiv war für mich der Masterabschluss an einer Universität, den ich mit dem Studium erreichen konnte. Der ist für mich ein Qualitätsmerkmal, und er hebt sich von Weiterbildungen an anderen privaten Instituten ab.“

Der modulare Aufbau des Studiums überzeugt

Im Studium überzeugte Michael Stoll der modulare Aufbau der berufsbegleitenden Qualifikation: „Man fängt bei sich an, beschäftigt sich dann mit der Gruppe und schließlich mit der Organisation. Interessant war für mich auch, dass der Studiengang sehr psychologisch ausgerichtet und innerhalb der Universität auch am Institut für Psychologie angesiedelt ist. Es hat mich interessiert, auf den Menschen zu schauen und auch auf mich selbst.“ Michael Stoll empfiehlt das Masterstudium in COS an der Universität Kassel, das er 2020 abgeschlossen hat, „jedem, der ein paar Jahre Berufserfahrung und die 30 überschritten hat, weil man für andere und vor allem auch für sich selbst mehr Klarheit erhält.“ Das Interesse des COS-Absolventen an Psychologie wurde durch das Masterstudium in Kassel geradezu getriggert. An der Ruhr Universität Bochum studiert er mittlerweile klinische Psychologie mit dem Ziel eines weiteren Masterabschlusses.

Michael Stoll, Absolvent des Master COS
Michael Stoll
Absolvent im Master COS
Philipp Ziegler-Rehak
„Um Prozessberatung zu lernen gibt es keinen besseren Masterstudiengang als COS“

Philipp Ziegler-Rehak nutzt sein Wissen in der Entwicklung von Individuen, Teams und Organisationen in der Standortoptimierung des VW-Werks Kassel
 
„Wenn ich mich mit sozialen Themen befasse, wenn ich wissen will, wie ich möglichst wirksam Individuen, Teams und Organisationen hin zu größerer Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung entwickeln kann, dann gibt es keinen besseren Masterstudiengang als COS“, sagt Philipp Ziegler-Rehak. Er sucht immer wieder neue Herausforderungen und Aufgaben. Schon im Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den Abschlüssen Diplom I und II nutzte er die Chance, für ein halbes Jahr als Student für die VW-Group nach Peking zu gehen: „Wenn schon Ausland, dann richtig, dachte ich mir damals. Das war 2005. Über das Praktikum hielt ich Kontakt zu Volkswagen und konnte 2008 nahtlos nach dem Diplom II und ein halbes Jahr vor der Finanzkrise mit meiner Frau über ein Förderprogramm bei Volkswagen einsteigen.“ Dann machten beide, Philipp Ziegler-Rehak und dessen Ehefrau, im Konzern Karriere mit der Perspektive auf immer mehr Führungsverantwortung.
 
Eigener Ansatz zum DualCareerCoaching
 
„Ich war im Werk Kassel zunächst in der Standortkommunikation, dann Referent des Betriebsratsvorsitzenden, der auch Aufsichtsrat im Gesamtkonzern war. Ich befasste mich beim Betriebsrat mit dem Thema Organisationsentwicklung und absolvierte die Führungskräfteentwicklung mit dem Erwerb der Führungslizenz. Meine Frau machte Karriere auch an anderen Standorten im Konzern, und wir wurden zwei Mal Eltern. Da entdeckte ich mein Thema, die Dual-Career, die Karriereberatung und das Karrierecoaching für Paare. Wir waren selbst auf der Suche nach einem Coach und stellten fest: Beratungsansätze, wie das private Leben und die berufliche Entwicklung von Paaren in Einklang zu bringen sind, bietet eigentlich keiner an. Ich hatte schon immer an eine Promotion gedacht und nun hatte ich mein Thema gefunden. Bereits im Ökonomiestudium galt mein Interesse vor allem Menschen und Organisationen. Doch ich merkte auch, dass der bewusst rationale, ökonomische Blick zu eingeschränkt war, um die komplexen Vorgänge in einem Unternehmen angemessen zu erfassen. Ich suchte nach mehr Kompetenz in Beratungswissenschaften und Psychologie gepaart mit unserem privaten Thema der Doppelkarriere von Paaren. Ich suchte nach einem passenden wissenschaftlichen, universitären Weiterbildungsangebot unter Masterstudiengängen, die die Voraussetzung für eine Promotion schaffen, und mir sind die Augen rausgefallen, als ich erkannte, dass meine eigene Uni, an der ich vor mehr als zehn Jahren studiert hatte, genau solch ein Angebot mit dem Masterstudiengang COS bot. Im August 2017 schloss ich mein Assessmentcenter mit der Führungslizenz bei Volkswagen ab, und im Oktober 2017 begann ich das berufsbegleitende Studium an der UNIKIMS, der Managementschool der Universität Kassel. Mir ist es gelungen, mit Hilfe des Masterstudiums selbst einen DualCareerCoaching-Ansatz zu entwickeln, und mit meiner Masterarbeit habe ich bereits die inhaltliche Basis für meine Promotion gelegt. Meine Erwartungen an den Masterstudiengang COS wurden nicht nur erfüllt, sondern übererfüllt. Ich habe meine eigene Berateridentität erkannt und entwickelt. Ich habe Verständnis dafür entwickelt, wie Prozesse und Dynamiken in sozialen Systemen entstehen, - was entsteht, wenn Menschen zusammenwirken, und wie ich den Einzelnen, das Team und die Organisation unterstützen und dazu befähigen kann, Herausforderungen eigenverantwortlich und selbstwirksam zu meistern.“
 
Das Empfinden einer Bedrohung überwinden
 
„Denn es gibt zum Beispiel immer wieder Situationen, in denen sich Organisationen, Teams und Individuen zunächst bedroht fühlen. Auf Bedrohung reagieren wir wiederum oft reflexartig mit Totstellen, Flucht oder Angriff. Etwa wenn die E-Mobilität in der etablierten Automobilindustrie als Angriff neuer Wettbewerber aus anderen Kulturen wahrgenommen wird. Das kann Menschen und Teams überfordern. Aber wenn ich weiß, wo das eigene Bedrohungsempfinden herkommt, und was dahinter steht, dann kann ich dieses Wissen ins Bewusstsein heben, darauf nicht nur reagieren, sondern gestaltend agieren und mein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Der entscheidende Teil der Entwicklung von Organisationen spielt sich ab unter der Oberfläche des Eisbergs, unter den der Ökonom meist nicht blickt.“
 
Theorie, Methoden, Selbsterfahrung
 
„Im Masterstudium habe ich mich intensiv mit den drei Interventionsebenen Individuum-Team-Organisation befasst, kann mich nun sicher in psychodynamischen und systemischen Ansätzen bewegen, um als Berater zu wissen, was das Team und die Organisation an Unterstützung benötigen. Ich erhielt im Studium ein gutes theoretisches Fundament, einen vollen Methodenkoffer und wurde in Selbsterfahrungsmodulen sehr stark in der Wahrnehmung dessen geschult, wie ich auf andere wirke. Zu erfahren, wie ich auf andere wirke und meine blinden Flecke gespiegelt zu bekommen, das war hart, aber sehr lehrreich. Es braucht Stärke und Kraft, das auszuhalten, aber solange es ausgehalten werden kann, ist die Lernerfahrung enorm. Und sie ist Voraussetzung dafür, um Organisationen zu entwickeln, denn sobald ich als Berater eintrete in eine Situation, verändere ich diese. Ich muss also wissen, wie ich wirke, und was ich bei den anderen Individuen und in der Gruppe auslöse.“
 
Bereichswechsel, Promotion und Elternzeit
 
„Nach der ersten gemeinsamen Elternzeit mit meiner Frau nach der Geburt unserer älteren Tochter bin ich noch während des COS-Studiums innerhalb des Werks Kassel in die Standortoptimierung gewechselt. Ich hatte das nie geplant, aber durch mein Studium haben sich interessante Perspektiven ergeben. Dank meiner Erfahrung als Referent des Betriebsratsvorsitzenden habe ich Einblick in die Arbeitsweise von Organisationen, und in meiner neuen Funktion in der Standortoptimierung befasse ich mich mit den Themen Agiles Arbeiten, Teamentwicklung, Organisationentwicklung und Standortstrategie. Ende 2020 sind meine Frau und ich nach der Geburt unserer jüngeren Tochter erneut gemeinsam in Elternzeit gegangen und ich nutze diese Phase auch, um mit der Arbeit an meiner Promotion über das DualCareerCoaching zu beginnen.“

Philipp Ziegler-Rehak
Absolvent im Master COS
Christiane Münderlein
„Für mich ist es optimal gelaufen“

Christiane Münderlein, Vorständin des Evangelischen Kita-Verbands in Bayern
 
„Der Masterstudiengang COS hat meine berufliche Souveränität als Führungskraft weiter gestärkt. Auf Corona waren wir 2020 alle nicht vorbereitet, und als Vorständin des Evangelischen Kita-Verbands in Bayern mit 15.000 Fachkräften im ganzen Land hat uns, die Kinder und die Eltern die Pandemie durchaus getroffen und herausgefordert. Indem ich dank des Masterstudiums an der UNIKIMS, der Management School der Universität Kassel, weiß, wie ich auf andere Menschen wirke, und weil ich aus dem Studium weiß, was mit Menschen passiert in einer Krise, hat mir die berufsbegleitende wissenschaftliche Qualifikation unglaublich geholfen, sicher und souverän durch diese herausfordernde Zeit zu gehen. Ich hatte aufgrund meines Wissens und Könnens die Möglichkeit, mich selbst zu reflektieren und meine Mitarbeitende zu unterstützen. Mir war klar, dass ich bei so großen Verunsicherungen einen (digitalen) Raum bieten muss, in dem nicht nur das sachliche Abarbeiten, sondern auch Emotionen ihren Platz finden müssen.
 
„Der Masterstudiengang COS ist meine vierte Ausbildung“
 
Der Masterstudiengang COS ist meine vierte Ausbildung. 1984 bin ich nach meiner Ausbildung zur Erzieherin in den Beruf gestartet. Nach dem Studienabschluss als Diplom Sozialpädagogin 1994 war ich in der Fach- und Organisationsberatung des Diakonischen Werkes Bayern tätig. Von 1996 bis 1999 bildete ich mich zur Organisationsberaterin und Organisationsentwicklerin weiter und wurde 2003 zunächst Abteilungsleitung und 2009 in den Vorstand für Beratung und Bildung des Evangelischen Kitaverbands Bayern berufen. Mit etwa 50 Jahren fragte ich mich, was ich mir noch als Aufgabe stellen mochte. Der Aufsichtsrat berief mich 2016 als Erste Vorständin in die Dienststellenleitung, und ich verantworte seither die Bildungs- und Sozialpolitik sowie ein umfangreiches Beratungs- und Fortbildungsangebot. Mit diesem Schritt in noch mehr Verantwortung wünschte ich mir einen weiteren fachlichen Impuls, der mich nicht nur als Führungskraft, sondern in meiner gesamten Kompetenz und Qualifikation weiterbringt. Ich dachte mir, etwas mit Supervision wäre gut, und ich stieß auf den Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision. Von der Atmosphäre des Auswahlseminars im Sommer 2017 war ich fasziniert, ich erfüllte die anspruchsvollen Voraussetzungen und wurde aufgenommen.
 
„Die Gruppe der Studierenden war erfreulich heterogen“
 
Die Zusammensetzung der Gruppe von Studierenden war erfreulich heterogen. Menschen im Alter von 30 bis 60 Jahre aus der Wirtschaft, aus sozialen Organisationen, aus dem Gesundheitswesen und der Verwaltung studierten in Kassel. Es war gut, anderen Menschen mal wieder in einer Lerngruppe zu begegnen, als Gleiche unter Gleichen, und nicht als Führungskraft. Gefordert war der Wechsel von der Führungskraft und Lobbyistin, die auf ihrem Gebiet alles weiß, hinein in die forschende Rolle der Studierenden, die zunächst nichts weiß. Es war gut, sich mit den neuen wissenschaftlichen Theorien zu befassen, mit den neuesten Führungstheorien und der Organisationsentwicklung eingebettet in den aktuellen wissenschaftlichen Rahmen sehr fundiert auseinandersetzen zu können.
 
Ich habe mich natürlich auch gefragt: Was kann ich neben meiner anspruchsvollen Tätigkeit leisten, und wie geht es mir mit den Prüfungssituationen nach so vielen Jahren der Praxis? Aber das Eintauchen in Theorien hat mich inspiriert, das Messen und Vergleichen mit den anderen ist gut ausgegangen, und es war hinterher ein großer Erfolg für mich.
 
„Verzahnung von Praxis und Theorie ist ein Pluspunkt“
 
Die direkte Verzahnung von Praxis und Theorie in dem Studiengang ist zugleich seine besondere Herausforderung und Qualität, - ein herausragender Pluspunkt. Die Unterschiedlichkeit der Teilnehmenden hat die Komplexität der Auseinandersetzung noch gesteigert. Auch das war sehr positiv. Und der dritte Pluspunkt war, dass der Studiengang an der eigenen Persönlichkeit ansetzt, und die Fachlichkeit kommt noch hinzu. Die Studierenden erhalten Hinweise, welche Wege der persönlichen Weiterentwicklung ihnen noch offenstehen, und welche Bereiche, die vor ihnen liegen, noch erblühen können. Der Studiengang hilft nicht nur Führungskräften, ihr Spektrum zu erweitern, sondern auch Menschen in der Neuorientierung, zum Beispiel nach der Familienphase, und all jenen, die zwar in der Supervision tätig werden wollen, aber die gestellte Aufgabe mehr im organisationalen Rahmen sehen. Viele Ausbildungsgänge in der Supervision nehmen zu sehr die einzelne Person in den Blick, nicht aber die Organisation, in die die Personen eingebunden sind.
 
„Es geht um die Person und die Organisation“
 
Im Masterstudiengang COS geht es aber stets um die Person und die Organisation. Es geht darum, wie die Organisation Räume schaffen kann, in denen sich Menschen entwickeln können.
 
Ich erhalte Antworten auf die Fragen: Wie wirke ich? Welche Rolle habe ich? Diese Selbsterfahrung und die Module, sie zu gewinnen, sind herausfordernd, aber auch gewinnbringend. In der persönlichen Entwicklung machte ich Quantensprünge. Die persönliche Auseinandersetzung ist auch hart. Wir sind in dem Studiengang wirklich auf der Reise, auf der Reise der persönlichen Weiterentwicklung. Und diese wird ganz schön gepusht. Das ist genau das, was ich wollte. 
 
Ich bin als Vorständin auch verantwortlich für die Fach- und Organisationsberatung für 1.500 Einrichtungen, und ich schaue jetzt mit einem ganz anderen Blick auf die Dinge. Und ich arbeite nebenberuflich als Coach und Supervisorin. Hier komme ich an Menschen heran, ohne Vorgesetzte zu sein, damit auch andere Menschen führen können in der Krise. Ich verbinde, jenseits der 50, Weisheit mit Professionalität. Für mich ist es optimal gelaufen.“

Christiane-Münderlein-Master-Coaching-Organisationsberatung-und-Supervision
Christiane Münderlein
Absolventin Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision
Marianne Dittrich
„Mit Hilfe der UNIKIMS habe ich meinen Beruf entdeckt“

„Mit Hilfe der UNIKIMS, der Management School der Universität Kassel, habe ich meinen Beruf entdeckt. Ich habe schon immer viel mit Gruppen gearbeitet – zum Beispiel in der evangelischen Jugendarbeit, und Ich habe schon immer Menschen geholfen, ihre Projekte umzusetzen. Im Masterstudiengang Mehrdimensionale Organisationsberatung, in der Beschäftigung mit Coaching, Organisationen und Supervision habe ich entdeckt, dass es genau das ist, was ich kann, was mir Erfüllung bringt, und was ich wirklich will. Nun weiß ich ganz genau, dass das Lernen durch Erfahrung die beste Lehre ist. Es ist etwas anderes, als das Anhäufen von Wissen wie im Psychologiestudium. Letzteres hilft mir allerdings manchmal, als selbständige Beraterin an die Jobs zu kommen.“ Das sagt Marianne Dittrich, die den berufsbegleitenden Masterstudiengang in Organisationberatung, Coaching und Supervision abgeschlossen sowie ein Psychologiestudium absolviert hat.

„Warum verhalten sich Menschen so, wie sie es tun?“

Marianne Dittrich hatte zunächst den Beruf der Kauffrau für Bürokommunikation erlernt und stieg dann in einer Hausnotrufzentrale in Führungspositionen auf. Sie war Teamleiterin, Ausbilderin und schließlich Abteilungsleiterin einer Zweigstelle in Bremen. Zu ihren Aufgaben gehörte auch das Beschwerdemanagement. Nicht zuletzt dies führte sie zu der Frage: Warum verhalten sich Menschen so, wie sie es tun, selbst wenn die Organisation andere Regeln vorgibt? Ein Mitarbeiter im Hausnotruf alarmierte in einem Fall, in dem er es hätte tun müssen, keinen Krankenwagen, nachdem eine alte Frau, die ein blutverdünnendes Medikament einnahm, einen Sturz gemeldet hatte und innere Blutungen prinzipiell nicht auszuschließen waren. Von Marianne Dittrich zur Rede gestellt antwortete der Mitarbeiter, er kenne die Frau, denn sie telefoniere regelmäßig mit ihm. Er wisse, dass sie wenig Geld habe, und er wollte das Risiko einer möglichen Zuzahlung für den Krankentransport für sie ausschließen. Marianne Dittrich erkannte, dass es zahlreiche psychische und soziale Gründe für Regelverstöße gab, die obendrein nur gut gemeint waren.

„Ich wollte hinter die Kulissen blicken“

Irgendwann, dachte Marianne Dittrich, es sei Zeit für eine berufliche Veränderung. Sie las über den Studiengang MDO/COS: „Und die Beschreibung der Module hat mich ziemlich angesprochen. Für mich ging es zunächst gar nicht darum: Wie kann ich damit Geld verdienen? Sondern ich wollte hinter die Kulissen blicken, den Hintergrund dessen erkennen, was meinen Berufsalltag prägte, um die neu erworbenen Kenntnisse und meine neu entdeckten Fähigkeiten in mein professionelles Handeln einzubauen. Ich hatte mir den Studiengang nur im Internet angesehen, und ich spürte schon: Das lässt mich nicht los!“ Bestechend am Studiengang ist für Marianne Dittrich, dass am Anfang des Lernens die Erfahrung in der Praxis, herbeigeführt zum Beispiel durch eine Übung in der Gruppe, steht, dann die Reflexion dessen folgt, wie die Teilnehmer die Erfahrung erlebt haben, und schließlich der theoretische Input.

Berater müssen nicht alt sein

Im Studiengang angekommen, brauchte es allerdings ein wenig Zeit, bis Marianne Dittrich „Fuß gefasst“ und sie sich in der „Beraterrolle“ eingefunden hatte, denn sie war mit Abstand die jüngste unter den Studierenden: „Durch die ständige Reflektion in der Gruppe habe ich gelernt, dass meine Eindrücke und Empfindungen genauso richtig sind, wie die der anderen auch. Ich habe gelernt, mich mehr zu trauen. Ich habe erfahren: Was ich zu sagen habe, ist genauso wichtig wie das, was der ältere Herr zu ergänzen hat. Denn Berater sind meist viel älter als ich, und nur wegen des höheren Alters traut man ihnen mehr zu. Das Studium gab mir mehr Sicherheit, zu meiner Persönlichkeit zu stehen. Kaum zu glauben: Aber ich war damals zunächst schüchtern.“

„Ich mag es, mich selbst zu organisieren“

Heute weiß Marianne Dittrich: „Alter ist nicht alles. Ich habe aus meinem Kontext auch etwas beizutragen. Die individuellen Erfahrungen machen den einen Berater anschlussfähig in einer bestimmten Szene, zu der ein anderer Berater keinen Zugang fände. Dabei spielt nicht unbedingt das Alter die entschiedende Rolle.“

Seit einem Jahr arbeitet Marianne Dittrich komplett selbständig: „Ich mag es, mich selbst zu organisieren, mir meine Zeit frei einzuteilen. Ich frage mich: Wo bin ich gut? Wen will ich als nächstes ansprechen? Und ich bin niemandem Rechenschaft schuldig. Der Kundenkreis wächst. Ich habe mehrere Standbeine, und die Vielfalt tut mir gut.“

Marianne-Dittrich-Master-Coaching-Organisationsberatung-Supervision
Marianne Dittrich
Masterstudium führte Marianne Dittrich in die Selbständigkeit als Coach und Supervisorin
Katja Wolter
„Das berufsbegleitende Studium belebt mein Beratungsgeschäft“

Katja Wolter stammt von der Ostsee und hat nach dem Abitur 1996 Wirtschaftswissenschaften studiert. Ihr erster Job führte sie nach Frankfurt am Main zu einem internationalen Baustoffkonzern, aber den fand sie „nicht so interessant“. Außerdem zog es sie wieder näher ans Meer. Da lag Berlin als nächste Etappe gen Nordosten auf dem Weg. Bei der ARD-Anstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg war sie Referentin in der Verwaltungsdirektion. Aber auch diese Aufgabe befriedigte Katja Wolter nicht zu 100 Prozent. Sie wollte mehr machen – aus sich und ihrem Leben. Abwechslung versprach eine mehrmonatige Reiseauszeit in Südamerika. Anschließend arbeite Katja Wolter im Finanzbereich einer Konzertagentur in Berlin.

DGSV-zertifizierte Studiengänge in Hannover, Bielefeld und Kassel in der engeren Wahl

Schließlich zog es Katja Wolter zurück in die Heimat nach Greifswald, indes sie sich immer dringlicher die Frage stellte, ob ein Zusatzstudium oder die Promotion den Weg zu einer erfüllenden Aufgabe öffnen würde. Auf der Suche nach der Antwort fand sie ihre neue Aufgabe. Sie machte sich selbständig mit einem eigenen Institut – dem Steinbeis-Institut für Ressourcen-Entwicklung – arbeitete als Trainerin und Dozentin und kam in immer engeren Kontakt mit der Universität in Greifswald. „Die Uni fragte mich, ob ich auch Coaching und Personalentwicklung anbieten würde. Das war schon ein starker Impuls. Ich wusste, dass ich den BWL-Teil definitiv kann, aber für den psychologischen Anteil wollte ich mich auf jeden Fall besser qualifizieren. Dann habe ich mich schlau gemacht, wo man in einem vom DGSV zertifizierten Studiengang einen Masterabschluss auf dem Gebiet der Organisationsentwicklung erreichen kann. Ich schaute mir die Angebote der Unis in Hannover, Bielefeld und Kassel an, und der berufsbegleitende Studiengang der UNIKIMS, der Managementschool der Universität Kassel, in dem es um Organisationsberatung, Supervision und Coaching ging, stach heraus.“

Qualität, Vielfalt, Kooperation mit Klagenfurt und Gruppendynamik

Katja Wolter überzeugte die Möglichkeit eines Masterabschlusses auf universitärem Niveau, und schon beim Studium der Internetseite der UNIKIMS erkannte sie die weiteren Stärken des Studiengangs wie die Vielfalt und Qualifikation der Dozenten, die Kooperation mit der Universität Klagenfurt und die Berücksichtigung der Gruppendynamik. „Der einzige Nachteil war für mich die zentrale Lage Kassels mitten in Deutschland, denn das bedeutete für mich sechs Stunden Anreise zu den Präsenzphasen. Der Studiengang musste schon einen großen Mehrwert bringen, damit sich der zusätzliche Tag für den Hin- und Rückweg lohnt. Ich dachte mir, ich schaue mir das ein Semester an, dann entscheide ich“, berichtet Katja Wolter.

„Die härteste Arbeit ist die Arbeit an sich selbst“

Sie hat sich entschieden: „Das bringt mich weiter. Während es in BWL um eher abstrakte Effizienzbetrachtungen geht, steht hier die Eigenreflektion, die menschliche Perspektive und somit die Dynamiken zwischen den Menschen im Vordergrund. Es geht um Fragen wie jene: Was treibt Menschen an? Das bringt mir was, und ich denke über mich nach.“ Die härteste Arbeit, weiß Katja Wolter nun, ist die Arbeit an sich selbst, denn zum Studium gehöre es, die eigene Persönlichkeit zu entdecken und der Frage nachzugehen: „Was macht mich aus?“

„Meine Aufträge weiteten sich aus, und meine Kenntnisse konnte ich einsetzen“

Parallel zum Studium besuchte Katja Wolter weitere Seminare zu den Themen des Studiengangs an anderen Orten, „und meine Aufträge in der Selbständigkeit begannen sich in diese Richtung auszuweiten. Ich konnte das Wissen aus dem Studium sofort anwenden. In einem meiner Seminare „Projektmanagement für Promovierende“ geht es um Fragen wie die Strukturierung des wissenschaftlichen Projektes, um Probleme in der Forschergruppe, um Karriereberatung und um Coaching. Meine Kenntnisse in Supervision konnte ich unheimlich gut einsetzen“.

„Meine Workshops haben sich verbessert, mein Spektrum hat sich erweitert“

Das Geschäft der selbstständigen Organisationsberaterin hat sich belebt: „Ich habe andere Anfragen erhalten, und ich wurde besser, denn als Teilnehmerin im Studium habe ich die Dozenten – und damit auch mich in meiner beruflichen Rolle als Dozentin – anders zu sehen gelernt. Ich habe gesehen, was nervt, und was gut geht. Meine eigenen Workshops haben sich verbessert, und ich wende andere Lehr- und Lernmethoden an. Mein Themenspektrum hat sich um Coaching und Supervision, Organisations- und Teamentwicklung erweitert.“

„Man lernt spannende Leute kennen, und das Netzwerk wächst“

Das Studium gibt Katja Wolter bessere Qualität – etwa in der Einzelsupervision. Der Studiengang bietet ein Testfeld, um die Fragen unterschiedlich zu stellen. Man erfährt von anderen, was nicht funktioniert hat, warum eine Beratung scheiterte und wie man es besser macht. Katja Wolter spricht von einer „guten Nebenbei-Beratung“ durch die Kommilitonen: „Man lernt spannende Leute kennen. Man arbeitet mit Menschen zusammen, die unterschiedliche Stile pflegen, und das Netzwerk wächst.“

Link zu Katja Wolter:  www.steinbeis-inre.de

Katja-Wolter-Master-Coaching-Organisationsberatung-Supervision
Katja Wolter
Leiterin des Steinbeis-Instituts für Ressourcen-Entwicklung, Absolventin Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision, vormals Mehrdimensionale Organisationsberatung
Carsten Rahier
„Kein anderes Studium verändert den Blick auf die Wirklichkeit so sehr“

2017 schließt Carsten Rahier, Geschäftsführender Gesellschafter des Umwelttechnologieunternehmens sera GmbH in Immenhausen bei Kassel, sein dreijähriges Masterstudium in Mehrdimensionaler Organisationsberatung (MDO) ab. Es ist sein dritter akademischer Abschluss nach dem des Wirtschaftsingenieurs und des MBA in General Management. Vermutlich hat kein anderes Studium seinen Blick auf die Wirklichkeit so verändert, wie dieses jüngste Studium an der UNIKIMS, der Management-School der Universität Kassel.

„Ich achte bewusster auf die Dinge“

„Ich achte bewusster auf die Dinge, und wie ich mit anderen umgehe“, sagt Rahier: „Ich möchte eine berufliche Atmosphäre des einander vertrauen schaffen, in der wir nicht nur „Vertrauensarbeit“ praktizieren, sondern auch vertrauensvoll miteinander umgehen. Wir arbeiten im Zwei-Schicht-Betrieb ohne Stechuhr.“ Erfolge, sagt der Unternehmer, gebe es dank des Studiums im „Miteinander“, in der Achtsamkeit aufeinander und in der Bereitschaft zur Veränderung und zum Changemanagement. In der Cafeteria und im Bistro mit den Spielen und dem Tischkicker zum Beispiel gebe es einen „Dorfplatz im Unternehmen“, an dem Kollegen aus den unterschiedlichen Abteilungen zusammenkommen und zusammen Spaß haben. Einen ökonomischen Nachteil habe das keinesfalls. Im Gegenteil, vermutet Rahier, der Treff am Dorfplatz stärke das Miteinander und die Nachhaltigkeit des Unternehmens. Er halte und gewinne Menschen, die „gerne hier arbeiten“, und zum Beispiel so ein Kicker führe Menschen zusammen.

Starke Veränderungen in der sozialen Umwelt und im Unternehmen

„Eigentlich“, sagt Rahier, „bin ich als Unternehmer sehr sozial und werteorientiert eingestellt, und ich wollte schon immer mehr über anthropologische und philosophische Themen wie den Sinn des Lebens in Erfahrung bringen. In den letzten Jahren spürte ich zudem stärkere Veränderungen in mir und in der sozialen Umwelt sowie in meinem Unternehmen“. Rahier suchte, wie er es sagt, „nach Sinn und seiner Spur des Lebens“, beschäftigte sich im Austausch mit Pater Anselm Grün mit Fragen der Wirtschaft und des Führens von Menschen vom Standpunkt christlicher Werte aus, und er erwog sogar ein Studium der Psychologie zu absolvieren. Doch dafür war neben dem Beruf in einem international agierenden Unternehmen keine Zeit. Die Personalleiterin in seinem Unternehmen motivierte er, sich zum Trainer und Coach zu qualifizieren, „aber ich wollte es wissenschaftlicher“.

Überzeugende Fokussierung auf Individuum, Gruppe und Organisation

Durch die Umfrage eines Studenten des MBA-Studiengangs General Management an der UNIKIMS unter Mittelständlern, der auch Rahier befragte, wurde der hessische Unternehmer auf die Management-School der Universität Kassel aufmerksam. Als Rahier dann wenig später im Sommerurlaub nach Studiengängen suchte, die ihm helfen sollten, mehr über Menschen in Organisationen zu erfahren, stieß er auf den Masterstudiengang der UNIKIMS und machte sich mit dem Curriculum und der Prüfungsordnung vertraut. Ihn überzeugte die wissenschaftliche Fundierung und die abgestufte Fokussierung in den drei aufeinanderfolgenden Jahren des Studiums vom Individuum über die Gruppe hin zur Organisation.

„Es ist logisch und hilfreich, mit sich selbst anzufangen“

Es erschien Rahier „hilfreich und logisch, erst mit sich selbst anzufangen“. Er stellte fest: „Die Studenten sind Teil des Ganzen. Als Studierende sind wir zugleich Probanden und Untersuchungsobjekte.“ Rahier berichtet, er sei „an Dinge herangekommen, die in meiner Vergangenheit liegen“. Er erfuhr sich als Einzelnen in der Gruppe, und er war Teil des Versuchs, wie sich Menschen, die sich nicht kennen und unter denen es noch keine Strukturen gibt, selbst zu organisieren beginnen. Es sei rückblickend „sehr gut gewesen“, dies alles am eigenen Leib und der eigenen Seele zu erfahren, wie andere Menschen, wie Gruppen und wie Organisationen auf den Einzelnen einwirken, und was sie in ihm bewirken. „Es war sehr gut, aber es war auch sehr anstrengend“, berichtet Rahier: „Wir erfuhren vieles an uns selbst, lernten nach und anhand der eigenen Erfahrung viel Theorie, absolvierten Einzel- und Gruppenarbeit. Wir lernten Methoden, indem wir Teil der Anwendung waren. Es herrschte große Vertraulichkeit, und die meisten haben sich weit geöffnet. Es war eine große, dichte Arbeitsintensität.“

Einsicht in die Wirkung der eigenen Person auf andere

Im Studium gewann der Unternehmer Einsichten über sein eigenes Verhalten und seine Wirkung auf andere. „Auf Dinge, die ich zuvor unreflektiert tat, erfuhr ich nun Reaktionen und nahm diese zur Kenntnis“, sagt Rahier. Profitiert habe er auch sehr vom Austausch mit den anderen Studenten, die im Beruf Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Betriebswirte und Theologen seien. Er sei der einzige Ingenieur mit einer Managementausbildung in der Studiengruppe. Im Austausch mit den anderen habe er „eine spannende Erfahrung“ gesammelt: „Man sieht auf die gleiche Sache und nimmt etwas Anderes wahr.“

„Nicht jeder gute Spieler ist auch ein guter Trainer“

Die Reflexion und der Austausch seien eine Bereicherung auch für den Alltag im Unternehmen. Dort gelte es, Wissen zu teilen und zu mehren, statt im leistungsorientierten Kampf Barrieren zu verteidigen. Im Mittelstand, sagt Rahier, werden Menschen für Führungsaufgaben vielfach nicht vorbereitet und dann auch noch allein gelassen. Kollegen, die in Personalverantwortung kommen, seien meist fachlich sehr versiert und erfahren, aber „nicht jeder gute Spieler ist auch ein guter Trainer“, so Rahier. Viele versuchten Führung mit „Trial and Error, was dann im besten Fall auch irgendwann nach längeren Vergemeinschaftungsprozessen funktioniert, oftmals aber nur suboptimal oder auch gar nicht“. Häufig seien die Führungsverantwortlichen mit ihren Entscheidungen auch sehr einsam. Rahier möchte nach seinen wissenschaftlich begleiteten Erfahrungen als Individuum in Gruppen und Organisationen Modelle entwickeln, um jungen Führungskräften mehr Unterstützung zu gewähren. Darüber hinaus möchte er anderen Menschen und Organisationen beratend helfen, dass das Miteinander und das gemeinsame Wirken besser gelingt.

Carsten Rahier
Geschäftsführender Gesellschafter der sera GmbH, erfährt mehr über Menschen in Organisationen
Sabine Soldner
„Ich muss Organisation erfahren, um sie zu verstehen“

„Wer mit Organisationen arbeiten will, der braucht ein solches Studium. Ich empfehle das berufsbegleitende Masterstudium an der UNIKIMS. Definitiv“, sagt Sabine Soldner. „Begeistert hat mich der Aufbau“, von der Person über die Gruppe schließlich die Organisation zuerst zu erfahren und dann zu verstehen. Mit dem Studium, sagt Sabine Soldner, habe sie nicht ihr Wissen und Können um eine weitere Dimension ergänzt, sondern sie sei in einen neuen Beruf hineingewachsen. Während der drei Jahre des Studiums entwickelte sich Sabine Soldner von der Personalreferentin, die Führungskräfte in einem stark expandierenden internationalen Konzern beraten hat, zur Organisationsberaterin des Senior Managements und des Vorstandes. Der Konzern, die SMA Solartechnology AG, bewältigte in dieser Zeit eine tiefe, Existenz bedrohende Krise, in die er wegen grundlegender Veränderungen auf seinem Weltmarkt der Erneuerbaren Energien geraten war, mit einem fundamentalen Umbau seiner Organisation. Der Konzern ist heute flexibler als zuvor, hat die Ertragswende geschafft und seine Exportquote auf mehr als 90 Prozent gesteigert.

Von der Beschäftigung mit Menschen zur Beschäftigung mit Systemen

Sabine Soldner war zunächst Sozial-Pädagogin im Dienst des Diakonischen Werks Kassel, arbeitete etwa zehn Jahre mit Kindern, Familien und Paaren sei es auf dem Abenteuerspielplatz oder in der Erziehungsberatung. Mit den Jahren stellte sie fest, dass ihr therapeutisches Wissen über Menschen und insbesondere über Kinder fehlte. Über fünf Jahre bildete sie sich parallel zum Beruf zur Kinder- und Jugendpsychotherapeutin weiter. Das bedeutete berufsbegleitend Theorie und Praxis der Psychotherapie zu erlernen und zu erwerben, Selbsterfahrung zu sammeln und selbst unter Supervision analytisch zu arbeiten. Nun beschäftigte sich Sabine Soldner zwar umso kompetenter mit dem einzelnen Menschen, nahm aber zugleich die Gruppen und Systeme in den Blick, in denen die Individuen leben und agieren. Sie empfand ein leises Gefühl in sich, dass die Beschäftigung mit Systemen ein spannendes nächstes Ziel sein konnte.

Als Therapeutin in den großen Konzern statt in die eigene Praxis

Eigentlich wollte sie sich damals, am Anfang dieses Jahrzehnts, mit einer Praxis als Therapeutin niederlassen. Doch ihr früherer Chef aus der kirchlichen Einrichtung war als Leiter der Abteilung Human Ressources zu einem stark wachsenden Unternehmen aus der Solarbranche gewechselt und bot Sabine Soldner die Mitarbeit an. Die Pädagogin und Therapeutin folgte ihrer Neugier. Einmal in dem Konzern angekommen, in dem das enorme Wachstum von einem unglaublichen Enthusiasmus der Mitarbeiter getragen wurde, während sich die Bedingungen am Weltmarkt schon zu wandeln begonnen hatten, „war ich mit meinem Blick auf den Menschen gut beraten, auch auf die Systeme zu schauen und die Defizite des schnellen Wachstums zu erkennen“. Denn, wenn etwas schnell wachse, „dann geht das irgendwie“, weil engagierte Mitarbeiter die strukturellen Mängel durch ihren Einsatz ausglichen, aber es gehe zu viel Energie in den nicht ans Wachstum angepassten Strukturen verloren.

„In Kassel ist vieles besser als an anderen Universitäten“

Sabine Soldner sah die Veränderungen auf sich und ihren Arbeitgeber zukommen und fasste den Entschluss, sich mit Organisationsentwicklung zu befassen, „denn ich versuchte zu verstehen, was an meinem Arbeitsplatz vor sich geht“. Im Internet suchte Sabine Soldner nach einer passenden Ausbildung und stieß auf den Masterstudiengang in MBO an der UNIKIMS. Mit der Kasseler Universität hatte sie im Erststudium „sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Sabine Soldner: „Vieles war besser als an anderen Universitäten und Fachhochschulen.“ Am Masterstudiengang in MDO reizte sie sogleich der Aufbau, der von der Person über die Gruppe zur Organisation führt, und sie hatte das Gefühl, mit ihrem Erfahrungswissen und aus der beruflichen Situation heraus sogleich ans neue, berufsbegleitende Studium anschließen zu können, denn im Unternehmen stieß sie mit ihrem Wissen, das auf Individuen ausgerichtet war, an Grenzen. Das war 2012.

Lernen durch Erfahrung in drei Dimensionen: Mensch, Gruppe und Organisation

Entscheidend für den Erfolg dieses Studiums ist für Sabine Soldner, dass zunächst die Erfahrung der eigenen Person, die Erfahrung von Gruppe und schließlich von Organisation den Weg zum Wissen eröffnet. Unvergessen ist Sabine Soldner die Zeit im „Organisationslabor“ in Klagenfurt gegen Ende des Studiums, wo bis zu hundert Menschen versuchen, ohne Vorgaben oder eine vorhandene Organisation sich selbst zu organisieren. Dort hat Sabine Soldner als Teil der Gruppe erlebt, „wie sich Menschen organisieren, wenn sie es müssen, und wenn sie keine andere Wahl haben. Wenn eine Organisation fehlt, dann wird man organisiert, in dem man Organisation gestaltet.“ Dort hat Sabine Soldner durch Erfahrung gelernt, „sich manchmal herauszunehmen als Individuum, damit Organisation überhaupt gelingen kann. Der Mensch verschwindet in der Gruppe, die Gruppe wiederum in der Organisation. Mensch und Gruppe werden unwichtig in der Organisation. Die Organisation ist das Monster, das alle frisst, und die dennoch nicht ohne Menschen und Gruppe existieren kann. Dies einmal selbst am eigenen Leib und mit der eigenen Psyche zu erfahren, das ist die Voraussetzung für das Verstehen.“

Von den Dilemmata des Einzelnen in Gruppen und Organisationen

Sabine Soldner weiß nun auch mehr und mehr aus eigener Erfahrung um die Dilemmata, in denen Einzelne, aber auch Gruppen sich aufbäumen, sich wehren und sich vielleicht am Ende verzweifelnd der Organisation und ihren Zwängen fügen. Sie nennt ein Beispiel. In einem Unternehmen kommen die Gruppenleiter zu einem Gespräch zusammen. Ein jeder nimmt sich vor, dass er die Interessen seiner Gruppe einbringen will. Im Gespräch erkennen die Gruppenleiter, dass die anderen ebenso handeln. Einer von ihnen merkt, dass er nicht alles, was seine Mitarbeiter von ihm erwarten, durchsetzen kann, ist aber am Ende des Gesprächs stolz, unter den gegebenen Umständen so viel erreicht zu haben. Er fühlt sich als Gewinner, als er seiner Gruppe die Ergebnisse erläutert. Den Mitgliedern seiner Gruppe aber fehlt die Erfahrung aus der Gruppenleitersitzung. Sie sehen ihren Chef als Verlierer. Weil er für seine Leute gestritten und den Konflikt mit den anderen Chefs eingegangen ist, ist er nun womöglich auf allen Ebenen isoliert. „In der Organisation geht es nicht um die einzelne Person“, folgert Sabine Soldner. Es gehe um Funktionen und um die damit einhergehende Dialektik. Dem Gruppenleiter aus dem Beispiel könnte es helfen, wenn er genau das verstanden habe.

„Kommunikation muss das Verstehen ermöglichen“

In Unternehmen, sagt Sabine Soldner, werden Entscheidungen von oben häufig nicht verstanden, obwohl auf jeder Stufe versucht wird, alle Interessen zu bündeln. Es kommt darauf an, das System und seine Komplexität zu verstehen. Mit jeder Stufe müsse Kommunikation etwas Anderes leisten. Kommunikation sei mehr als eine sachliche Information, sondern „sie muss das Verstehen ermöglichen“. Dazu fühlt sich Sabine Soldner nun besser als früher in der Lage. Denn sie arbeitet mehr mit Fragen: „Das Arbeiten über Fragen ist das, was der Studiengang ermöglicht hat. Ich möchte nicht Antworten finden, sondern Fragen stellen. Ich könnte Antworten geben, aber meine Aufgabe ist es, Verstehen zu erzeugen, indem wir die Fragen gemeinsam beantworten und daraus die Schlüsse ziehen. Die Voraussetzung für das Verstehen aber ist die Erfahrung.“

Sabine Soldner
Organisationsberaterin des Senior Managements und des Vorstandes der SMA Solartechnology AG, Absolventin Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision, vormals Mehrdimensionale Organisationsberatung
Claudia Bredt
„Die reflexive Arbeit an der eigenen Haltung“

Claudia Bredt gehörte zu den ersten Studierenden, als der Masterstudiengang Mehrdimensionale Organisationsberatung, jetzt Coaching, Organisationsberatung und Supervision, an der UNIKIMS in 2008 begann. Heute berät sie  Führungskräfte, Teams und Gruppen. Sie qualifiziert Seminarausbilder für die Lehrerausbildung, hat Erfahrung in Weltkonzernen und leitet Entwicklungsprogramme für Führungskräfte der Premiumhersteller in der Automobilindustrie. Ihre Begleitung ist aber auch in der ältesten, noch existierenden Institution der Welt gefragt, die im Inneren hochmodern sein kann.

Zertifiziert durch die Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv)

Nach dem Studium der Sonderpädagogik und Sportwissenschaften erkannte Claudia Bredt ihre Stärken in der Erwachsenenbildung. Ihre Freude an der Arbeit als Seminarausbilderin hat sie bis heute behalten: „In der Lehrerausbildung war Beratung immer mein Thema gewesen. Im Laufe der Jahre wurde der Wunsch nach einer vertieften Professionalisierung immer größer.“ Darum suchte Claudia Bredt von Nordrhein-Westfalen aus deutschlandweit eine akademische Beraterausbildung. Vom Aufbau und der Konzeption des Studiengangs der UNIKIMS war sie von Anfang an angetan. Die räumliche Nähe der hessischen Hochschule zu NRW spielte hingegen keine Rolle. „Wichtig war mir insbesondere, dass der Studiengang durch die Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv) anerkannt ist, und ich von entsprechend hohen Standards des Studiums ausgehen konnte,“ sagt Claudia Bredt und stellt rückblickend fest: „Es war eine Herausforderung, wieder in die wissenschaftliche Ausbildung einzusteigen und das Studium neben dem Beruf zu stemmen. Ich hatte mir dieses Ziel gesetzt und habe es konsequent durchgezogen, obwohl die Masterarbeit zunächst wie eine große Hürde erschien!“ Doch die forschende Arbeit innerhalb der eigenen Organisation machte Spaß, und die Studentin absolvierte alle Leistungsnachweise innerhalb der sechs Semester.

Die Lehrenden begleiten den Wiedereinstieg in die wissenschaftliche Arbeit

„Die Lehrenden im MDO haben den Wiedereinstieg in die wissenschaftliche Arbeit gezielt begleitet. Menschen mit den unterschiedlichsten Ursprungsprofessionen aus ganz Deutschland und Österreich kamen in meiner Studierendengruppe zusammen,“ erinnert sich Claudia Bredt: „Ebenso unterschiedlich habe ich auch die individuellen Interessen erlebt. Es gab unter uns zum Beispiel Führungskräfte, die über das Studium eine umfassendere Organisationskompetenz erlangen wollten. Andere wollten mehr ein professionelles Verständnis von Teams und Gruppen im Kontext von Organisation entwickeln, und einige Studierende strebten eine Weiterentwicklung in der eigenen Organisation oder auch den Schritt hinaus in die Selbstständigkeit an. Ebenso waren auch mehrere Kommilitonen bereits selbstständig und nutzten das Studium für eine Weiterprofessionalisierung für ihre arbeitsweltbezogene Beratung.“

„Sie machen sich selbst zum Lerngegenstand“

Das Studium nutzte Claudia Bredt, um sich in ihrer Tätigkeit in der Erwachsenenbildung weiterzuentwickeln, ihr Wissen und Können innerhalb ihrer beraterischen Expertise zu erweitern und eine umfassendere fachliche Beraterkompetenz zu erlangen. Das setzt nach ihrer Einschätzung aber eine gleichzeitige kontinuierliche Auseinandersetzung mit der eigenen Person voraus. „Dabei  machen Sie sich selbst zum Lerngegenstand. Sie gehen durch die eigenen Täler und bewältigen diese Krisen, lernen stehen zu bleiben und hinzusehen, professionell auf sich selbst zu schauen. In jedem Modul erweitern Sie das Wissen über sich selbst und die Wirkung auf andere“, sagt Claudia Bredt. Dieser Weg ist für die Beraterin unverzichtbar, „denn ich muss die Frage beantworten: Wie viel muss ich über mich selbst wissen, um andere verstehen und begleiten zu können. Sobald Sie in die Beratung eintreten, sind Sie selbst Teil des Systems und nehmen Einfluss. Sie müssen ein guter Selbstbeobachter sein um engagiert und in professioneller Distanz beraten zu können.“

Als Stärke des Studiengangs beschreibt Claudia Bredt „die reflexive Arbeit an der eigenen Haltung“. Der Studiengang rege an, Fragen an zu stellen, anstatt nur Antworten zu geben in der Auseinandersetzung mit Theorien zu Person / Gruppe /Organisation, in professionstheoretischen Überlegungen zur arbeitsweltlichen Beratung sowie in der Aneignung von Diagnose-, Evaluations-, Forschungs- und Beratungsmethoden.

Die begleitende Beratungspraxis als Bindeglied zwischen Theorie und supervisorischer Profession

Ein wesentliches Bindeglied zwischen Theorie und Praxis stellt für Claudia Bredt die begleitende Beratungspraxis dar: „Ab dem zweiten Semester suchte ich mir meine erste Lernsupervision und ließ diesen Prozess durch eine Lehrsupervisorin begleiten. Etwas später hatte ich das Glück, innerhalb meiner eigenen Organisation jedoch  außerhalb meines eigenen Arbeitsfeldes, Gruppensupervision für neu eingestellte Mitarbeiter anbieten zu können und auch diesen Prozess innerhalb einer Gruppenlehrsupervison beraten zu lassen.“ Ein wichtiger Teil des Studiums sei somit die Lehr- und Lernsupervision. Die konstruktive und rekonstruierte  Auseinandersetzung mit der Einzel-, Gruppen- und Organisationsberatung ermögliche eine vertiefte Reflexion der eigenen beraterischen Praxis und gewährleiste einen wissenschaftlich abgesicherten Trainingsraum und Trainingssettings, die auf die spätere Tätigkeit vorbereiten und an die Praxiserfahrung andocken. „ In diesem Feld braucht der Studiengang weitere konzeptionelle Vertiefung, Lehrsupervision an sich mehr Forschung“, so Claudia Bredts Sichtweise.

„Jede Ausbildung muss sich den Veränderungsdynamiken stellen“

„Doch zwischen meinen persönlichen Erfahrungen im MDO und heute ist fast ein Jahrzehnt vergangen“, räumt Claudia Bredt ein. In diesen Jahren habe sie mehr als je zuvor auch im eigenen beruflichen Feld erfahren, wie sich gesellschafts- und bildungspolitische Rahmenbedingungen änderten: „Dies sehe ich auch für den gesamten Beratungssektor. Jede Supervisions- und Coachingausbildung muss sich, will sie zukunftsfähig sein, den derzeitigen Veränderungsdynamiken in der Gesellschaft, Bildung, Arbeit und Beratung stellen, beweglich sein und bleiben.“ Denn diese Beweglichkeit brauche auch die Person des Beraters in Supervision und Coaching, damit sie Personen und Gruppen in der jeweiligen Arbeitswelt kontextbezogen darin begleiten könne,  in beständigen wie sich verändernden Welten professionell zu agieren.

Vom Wintersemester 2017/18 an ist Claudia Bredt selbst mit einer Lehrveranstaltung Dozentin in dem Masterstudiengang.

Claudia Bredt
Absolventin Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision, vormals Mehrdimensionale Organisationsberatung, kehrte als eine der ersten Studierenden des Masterstudiengangs als Dozentin an die UNIKIMS zurück
Gabi Sieg
„Ich kann Einfluss nehmen in einer Gruppe“

„Gruppen“, sagt Gabi Sieg, „geben viele Rätsel auf“. Mal sei sich eine Gruppe einig, sagt die Leiterin einer Non-Profit-Bratungs- und Kulturorganisation für Frauen in Dresden, dann sage nur eine Person etwas, und die gesamte Gruppe drehe sich. Andere Menschen aber würden in derselben Gruppe völlig übersehen. Um diese Zusammenhänge zu verstehen, entschied sich Gabi Sieg für den Masterstudiengang Mehrdimensionale Organisationsberatung. Kurz vor der Masterarbeit sagt sie: „Ich trete deutlich sicherer auf, ob in der eigenen Gruppe oder gegenüber meinem Vorstand. Vor allem bin ich deutlich gelassener, da ich die Dinge besser verstehe. Ich kann Einfluss nehmen auf die Prozesse in einer Gruppe.“

Den Weg dorthin zu gehen, ist nicht einfach, denn er hat viel mit Selbsterfahrung zu tun, doch Gabi Sieg beugt vor: „Es geht hier nicht um Therapie!“ Seit dem Mauerfall engagiert sich Gabi Sieg in der basisdemokratisch organisierten Beratungs-, Bildungs- und Kulturarbeit für Frauen und hat es seither mit der Arbeit in Gruppen zu tun. Sie beschreibt sich als Leiterin der Einrichtung und als Kulturmanagerin. Zunächst erlangte sie an der Fernuniversität Hagen das Diplom in Kulturmanagement. Dann wollte sie, weil sie in ihrer Arbeit für Gruppen verantwortlich ist, Konflikte besser verstehen und schloss ein Studium der Mediation und des Konfliktmanagements an der Viadrina in Frankfurt / Oder an. Im Verlauf dieses Studiums stieß sie in der Literatur auf Prof. Dr. Ewald Krainz mit seinen Beiträgen zu Organisationen und Gruppendynamik. Krainz, der in Klagenfurt und Kassel lehrt, führte Gabi Sieg mit seinen Arbeiten zum Masterstudiengang MDO nach Kassel. Der trocken-schwarze Humor der aus Österreich stammenden Professoren Karin Lackner und Krainz, in den die Wahrheiten nicht in Sanftheit eingeschlagen werden, habe sie angesprochen. Es habe ihr vom ersten Tage an gefallen.

Kluge Bemerkungen statt dicker Bücher

Denn um Wahrheiten geht es in dem Studiengang. Die Studenten lernen durch Selbsterfahrung am eigenen Leib. Das beschreibt Gabi Sieg ebenso wie andere Absolventen des Masterstudiengangs: „Ich musste mich noch nie so stark mit mir selbst auseinandersetzen, nicht therapeutisch, aber allein schon, um meinen Standpunkt in der Gruppe einzubringen, auch wenn die anderen die Augen verdrehten.“ Es gebe wenig schriftliches, sei es zum Lesen oder zum selber Verfassen, aber dafür regten die Professoren mit ihren Bemerkungen umso mehr zum Nachdenken an. Bereichernd sei auch die Heterogenität der Gruppe mit Teilnehmern im Alter von 30 bis 60 Jahren, aus Profit- und Non-Profit-Organisationen. In dem Studiengang lerne man zunächst, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und dann mit der Gruppe. „Man lernt, wie man selber auf andere wirkt, und man übt, auf eine nicht verletzende Art eine Rückmeldung zu geben. Das braucht man als Führungskraft“, sagt Gabi Sieg.

Selbsterkenntnis, um das Gefühl von Ohnmacht zu überwinden

Was viele Menschen belaste, sei das Ohnmachtsgefühl, keinen Einfluss zu haben, denn ob man etwas sage, oder auch nicht, es ändere sich doch nichts. Im Masterstudiengang MDO lerne und übe man, gehört zu werden, zum Beispiel auf freundliche oder humorvolle Weise. Man lerne, die Gruppe zu beobachten, was in dieser „in“ sei, um sich an der richtigen Stelle und am richtigen Ort Gehör zu verschaffen. Langweilig ist es Gabi Sieg in dem Masterstudiengang „niemals“ geworden.

Gabi Sieg
Kulturmanagerin aus Dresden, Absolventin Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision, vormals Mehrdimensionale Organisationsberatung
Bertram von Czettritz
„Ein intensives Studium. Man braucht Mut. Aber der Lohn könnte größer nicht sein.“

Bertram von Czettritz (34): Jungunternehmer mit internationaler Erfahrung findet an der UNIKIMS die ideale Ergänzung zu seinem 2009 abgeschlossenen Master-Studium an einer internationalen Business School. Im Masterstudiengang Mehrdimensionale Organisationsberatung kann er jetzt gezielt seine Talente schulen.

„Die Arbeit ist wirklich intensiv. Mal fließen auch Tränen. Man braucht Mut. Aber der Lohn könnte größer nicht sein“, sagt Bertram von Czettritz über seine selbst gewählte Herausforderung: Er hat sich für den berufsbegleitenden Masterstudiengang Mehrdimensionale Organisationsberatung (MDO) qualifiziert, um sich als Organisationsberater zu entwickeln.

Nach dem Studium der Betriebswirtschaft an der Ecole Superieur de Commerce de Paris (ESCP) in London, Paris und Berlin stieg von Czettritz 2009 in die Zürcher Gründerszene ein. Erst baute er einen innovativen Recruiting Marktplatz für Unternehmen und Personalberater auf, später leitete er ein Gründerzentrum für Social Entrepreneurship und beriet andere Start-Up Gründer bei Ihrem Aufbau und Wachstum. Aktuell - mit 34 Jahren – entwickelt er eine Manufaktur für exklusive Designobjekte: BVCZ Lichtdesign – Manufaktur für Unikate (Fehler! Linkverweis ungültig.

Von den Widersprüchen zwischen Mensch und Struktur

Von Czettriz entdeckte schon früh sein Interesse an Menschen, Systemen und Organisationen - dem Zusammenwirken und den Widersprüchen zwischen Mensch und Struktur. Er stellte fest: „Es gibt fast überall Potential, jedoch kann auch echt viel schieflaufen – und das ist ganz normal“. Er beobachtete, wie Unternehmen stagnieren oder scheitern, weil Gründer nicht abgeben können, wie Führungskräfte und mit ihnen die Teams unter stetig steigendem Stress über ihre Grenzen gehen müssen. Zentral dabei war stets die Herausforderung, die Wachstum und Veränderungsdruck für eine Organisation, ihre Menschen und ihre Kultur bedeutet und eben wie damit umgegangen wird.

„Die Freude an der Arbeit mit Menschen ist ein sehr starker Motivator“

Er entdeckte sein Talent, das Gespür für Menschen und Situationen, und zugleich seine Gabe, Zusammenhänge zu erkennen und daraus Strukturen und Veränderungen abzuleiten. Ein großes Interesse und eine Freude an der Arbeit mit Menschen sind dafür die besten Motivatoren. Der Start-Up-Gründer spricht von einer schönen Art von Berufung, von einer Begabung, die er entdecken durfte, die man nicht erlernen, aber trainieren könne.

„Mit der Unikims habe ich genau die richtige Hochschule gefunden“

„In der UNIKIMS und dem Masterstudiengang MDO habe ich genau die richtige Hochschule gefunden, um meine eigenen Talente – aufbauend auf der Business School Ausbildung noch um eine wertvolle neue Kompetenz zu ergänzen.“ Die Chance zu haben, sein Talent in einem Dreiklang aus spannender Selbsterfahrung, „learning by doing“ in praxisorientierter Handlungspraxis und in der Spiegelung im „extrem heterogenen Personenkreis der anderen Studenten“ zu zu entwickeln ist dabei das was ihn absolut überzeugte. In Kassel studierten u.A. Regisseure, Psychologen, Pfarrer, Sozialpädagogen, Therapeuten und Familienunternehmer. Die Selbsterfahrung, sagt von Czettritz, sei ganz entscheidend und mit das wertvollste daran. Zugleich habe der Lehrstuhl das Wissen und die Erfahrung, unter den Studenten die Gruppendynamik, die jedes Zusammenleben von Menschen prägt, als Lernumfeld aufzubauen und als Teil des Curriculums zu etablieren. „Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Professoren, die ich echt bewundere!“

„Ich brauche kein Lehrbuch, sondern bin überzeugt: Ich finde die Lösung“

„Am Ende des Studiums werde ich kein Lehrbuch mit Lösungen brauchen, sondern werde wissen in welcher Form von Beratung ich persönlich arbeiten möchte. Ich werde bereit sein, in der Praxis herauszufinden, was getan werden kann, um mit Organisationen die passenden Lösungen zu suchen, zu entwickeln und umzusetzen“, sagt von Czettritz. Das mag banal klingen, ist es aber nicht, wie jeder nachvollziehen kann, der sich aussichtslos erscheinende Konflikte in Teams, Unternehmen oder auch in der Politik vor Augen führt.

„Die beste Vorbereitung auf einen Markt, der gute Berater dringend braucht“

Dafür, sagt von Czettritz, habe es sich mehr als gelohnt, durch das Studium eine „spannende persönliche Entwicklungsreise“ zu erleben. Er räumt ein: „Man muss sich selbst investieren wollen. Es gehört Mut dazu, das tolle und intensive Studium durchzuziehen. Man erfährt viel über sich, auch Dinge die man gerne verdrängt. Aber jeder Berater sollte seine eigenen blinden Flecken kennen, um mit anderen wirklich erfolgreich zu arbeiten.“ Wer zum Beispiel selbst ein Problem mit Authoritäten habe, müsse das eigene Problem kennen und angehen, um helfen zu können und die nötige Distanz zu halten. Viele, sagt von Czettritz, denken, sie seien ganz normal, haben den Überblick und seien Teamplayer. Trotzdem fuchse es viele, wenn der Chef etwas vorschreibe oder die immer schneller kommenden Veränderungen den einzelnen zunehmend verunsicherten. „Diese Konflikte sind normal, weil es nun mal viele Wiedersprüche gibt die auf uns einwirken. An solche Themen heranzugehen, lernt man praktisch in Kassel: Wie funktioniert das Umfeld? Um was geht es wirklich? Wann reagiert wer wie? Was sind die Auslöser von Konflikten, was die Reaktionen der Menschen darauf? Was könnte man künftig noch besser oder anders machen?“, lauteten einige Fragen. Mit Hilfe des Studiums gewann von Czettritz für sich eine professionelle Distanz, um anderen in kritischen Phasen und bei ihrer Entwicklung zu helfen. Er sieht darin die beste Vorbereitung auf einen Markt, in dem gute Berater gebraucht werden.

Bertram von Czettritz
Jungunternehmer, Absolvent Masterstudiengang Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision, vormals Mehrdimensionale Organisationsberatung
Thomas Döring
„Endlich lernen, was man schon immer tut.“

Thomas Döring ist Anfang 50, hat Familie und war als Maschinenbauingenieur mehr als ein Vierteljahrhundert beim Konsumgüterhersteller Procter & Gamble in internationalen Führungspositionen erfolgreich unterwegs. Jetzt studiert er berufsbegleitend ein weiteres Mal und schreibt an seiner Masterarbeit zu ‚Konzepten der Karriereberatung‘. An der UNIKIMS, der privaten Business-School der Universität Kassel und hessischer Unternehmen, hat er sich 2013 für den Masterstudiengang Mehrdimensionale Organisationsberatung (MDO) beworben, und lernt dort auf eine neue, systematische Weise, über das, was er seit Jahren als Teil einer Organisation erlebt. Der Maschinenbauingenieur spricht von einem „Studium, das ihn nochmal ganz anders auf mich als Mensch, Manager und auf meine Arbeit im Unternehmen blicken lässt“. Er habe ein halbes Berufsleben lang als Führungskraft gearbeitet, aber „jetzt habe ich einen anderen Blick auf mich und meine Organisation. Es ist, als ob man abwechselnd mittendrin ist und dann wieder mit Distanz von oben darauf schaut.“

Als Manager war ich immer damit befasst, Menschen, Teams und Organisationen zu entwickeln. Und hier ist ein Studiengang der mich in das Denken dahinter einführt und meine Neugier darüber befriedigt.“ Die Entscheidung zur Anmeldung war dann die Konsequenz.

„Es hat mich ganz schön gerüttelt“

„Zunächst einmal war ich überrascht, was auf mich zugekommen ist. Ich komme aus einem technischen Beruf, und es hat mich ganz schön gerüttelt“, berichtet Döring. Denn gelernt wird in mehreren Dimensionen. Zunächst lernte Döring über sein Selbstbild und dieses an der Gruppe zu spiegeln, denn „man muss selbst reflektiert sein, um zu wissen, wie man auf andere wirkt, wenn man in einer Gruppe wirken will“. Im Studium, sagt Döring, lernt man vor allem an sich selbst und an der Gruppe. Offenbar ist es für alle Studenten hart, wenn das Selbstbild mit der Wahrnehmung der anderen kollidiert. Im Vergleich zur Theorie und Praxis im klassischen Maschinenbaustudium beschreibt Döring den Masterstudiengang MDO als „Lernen und Erfahren am eigenen Leib“.

Die unersetzliche Erfahrung von Organisation am eigenen Leib

Döring berichtet vom Organisationslabor an der Universität Klagenfurt, das auch die Kasseler Studenten als Bestandteil des Studiums durchleben. Für etwa hundert Studenten aus unterschiedlichen Berufen und Ländern, mit unterschiedlichen Erfahrungen und in unterschiedlichem Alter, laute die Aufgabe, binnen einer Woche eine entscheidungsfähige Organisation zu entwickeln und abzubilden. Die 100 unterschiedlichen Charaktere müssen bis zum Ende der Woche einen Weg finden, wie sie eine Organisation bilden, die entscheidungsfähig ist. „Alle müssen sagen, ich stehe dahinter“, sagt Döring. Basisdemokratische Versuche scheiterten, weil 100 Menschen nicht alle gleichzeitig die Fülle ihrer auftretenden Konflikte miteinander aushandeln könnten. Aber auch autoritäre Modelle scheiterten. Aller lernen: Eine Organisation braucht Strukturen die schnelle Informationsverarbeitung ermöglicht, Konflikte lösungsorientiert aushandelt, Entscheidungen trifft und dabei alle ihre Mitglieder einbindet. Die daraus entstehenden Widersprüche und Konflikte „reflektieren im Studium alle Teilnehmer persönlich“ erzählt Döring. Die Lektion sitzt nachhaltig, und es war für Döring „spannend zu beobachten, welche Konzepte Menschen über Menschen und Organisationen mit sich herumtragen, sich selbst darin zu erleben und darüber zu reflektieren.“

Ein globales Netzwerk für High Performance Organisationen

Nach dem Studium beendet Döring seine Konzernkarriere als Führungskraft und fühlt sich als Berater gut qualifiziert. Döring hat sich mit Kollegen aus den Niederlanden und den USA, die er aus seiner langen Karriere kennt, und die bereits viele Jahre als Berater und Wissenschaftler in der Organisationsentwicklung arbeiten, zu einem globalen Netzwerk zusammengeschlossen, um am Thema ‚High Performance‘ Organisationen zu arbeiten und mit diesem Hintergrund zu beraten.

Thomas Döring
Maschinenbauingenieur in Führungsposition, Absolvent Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision, vormals Mehrdimensionale Organisationsberatung
Dipl.-Ing. Karin Leven
„Das Studium hat in jedem Fall meine Professionalität als Beraterin gestärkt.“

„Meine Wahrnehmung ist differenzierter, insbesondere der systemische sowie der gruppendynamische Blick auf Situationen, Teams und auf Organisationen hat sich geschärft. Außerdem habe ich an Selbststeuerungskompetenz als Beraterin gewonnen. Das gleichzeitige Wahrnehmen, sich selbst beobachten, agieren und intervenieren in der konkreten Beratungssituation habe ich trainiert. Nebenbei habe ich an Theorie-, Konzept- und Methodenkenntnis gewonnen.“

Dipl.-Ing. Karin Leven
M.A.Personal- und Organisationsentwicklung, Outdoortraining, Coaching, Absolventin Masterstudiengang Coaching, Organisationsberatung und Supervision, vormals Mehrdimensionale Organisationsberatung